Gehen Sie mit uns auf eine interaktive Zeitreise!
Die 2018 modernisierte Ausstellung vermittelt den Besuchern anhand von Filmen, Fotos und Dokumenten einen umfangreichen Eindruck von der Produktion des Klinkers aus Bockhorn im Laufe der Zeitgeschichte. Bereits seit über 250 Jahren gibt es gewerbliche Ziegeleien im Südlichen Friesland. Die Region entwickelte sich innerhalb des Herzogtums Oldenburg zu einem Zentrum der Klinkerherstellung. Grundlage dafür waren die hier vorkommenden Lagerstätten des Lauenburger Tons, dessen Verwitterungsschicht ideal zum Brennen von Klinkern ist. Die Dokumentationsstätte ist somit ein Zeitfenster, dass von der Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht.
Es ist möglich an einer Führung durch die Ziegelei teilzunehmen.
Wir wünschen Ihnen einen interessanten Einblick in die faszinierende Welt der Klinkerherstellung in der Friesischen Wehde.
Lauenburger Ton
Station 1 – Lauenburger Ton
Im südlichen Friesland liegt unter der Grundmoränendecke der letzten Kaltzeit der Lauenburger Ton, der in der Warmphase der Elsterkaltzeit abgelagert worden ist. Im Drenthestadium der Saale Kaltzeit (vor 120.000 bis 80.000 Jahren) überlagerte das Gletschereis den Lauenburger Ton und durchmischte die oberste Schicht. Diese ca. zwei Meter dicke Schicht verband sich mit dem Grundmoränensand und den Geschieben. Allerdings erfolgte die Durchmischung nicht gleichmäßig, so dass sehr unterschiedliche Bodentypen entstanden.
Klinker
Station 2 – Klinker
Der Name Klinker soll sich einerseits von dem als Klink oder Klick bezeichneten Ausgangsmaterial oder andererseits von dem hellen Klang ableiten, der beim Zusammenschlagen zweier gebrannter Ziegel entsteht. Ihre besondere Härte erhalten Klinker, wenn sie bei ca. 1200 Grad Celsius gebrannt werden. Im Vergleich dazu werden Ziegel bei maximal 1000 Grad Celsius gebrannt. Beim eigentlichen Brennen kommt es zu einem Sinterprozess, der zu einem Verbacken der Tonmineralien führt.
Bauten mit Klinker aus Bockhorn
Station 3 – Bauten mit Klinker aus Bockhorn
Das man sich heute noch an die Herkunft des Baumaterials einzelner Gebäude und Anlagen erinnert, ist dem Zusammenschluss der Ziegler zu den Vereinigten Oldenburger Klinkerwerken (VOK) im Jahre 1908 zu verdanken. Damals waren es 14 eigenständige Ziegeleibetriebe, die sich zu einer Vertriebsvereinigung zusammenfanden. Erst diese Zusammenarbeit ermöglichte es, Großbaustellen mit ausreichend Klinkern eines Formates zu beliefern. Vor allem die neu entstandene Hafenstadt Wilhelmshaven verdankt ihr Aussehen den Klinkern aus Bockhorn. Das Rüstringer Rathaus von 1927-29 ist zugleich eines der vielen Bauten von Fritz Höger (1877-1949), der bevorzugt Klinker aus Bockhorn für seine Projekte verwendete.
Tunnelofen
Station 4 – Tunnelofen
Bereits 1923 führte August Lauw zu Probezwecken einen kleinen Tunnelofen in seinem Werk ein. 1925 waren die Ergebnisse so zufriedenstellend, dass bereits ein großer Tunnelofen angeschafft wurde. Der Ofen ist ein 100 bis 120 Meter langer ummauerter Tunnel mit drei Kammern, einer Höhe von 2,20 Meter und einer Breite von bis zu 2,20 Meter. Mit Hilfe eines Wagens durchfahren die Klinker dann die verschiedenen Brennstufen.
In der Ausstellung finden Sie auch die Töpferwerkstatt vom Keramikermeister Acki Jürgens. Hier entstehen hochwertige Keramik-Gegenstände und kleine Kunstwerke. Töpfern auf höchstem Niveau. Mehr dazu hier>>>
Wenn Sie mehr über die weiteren Stationen und die Ausstellung erfahren möchten, besuchen Sie uns doch einfach. Von Ostern bis Oktober haben wir jeden Dienstag von 10:00 – 13:00 Uhr und Freitag von 14:00 – 18:00 Uhr für Sie geöffnet. Wir bieten Ihnen auch gerne Termine nach Vereinbarung außerhalb der Öffnungszeiten an.